Dieser Blogpost soll beweisen: Ich war auf Reisen. Es ging mir gut, ich lernte viel und bin doch fern noch von dem Ziel

Vom 21.10. bis 27.11.2024 habe ich an der „Lernreise Personal Knowledge Excellence (PKE)“ teilgenommen und neben einigen tollen Learnings vor allem auch den Eindruck mitgebracht: „es gibt noch viel zu tun“. Hier mein erster Bericht zu einer Reise, die sicher noch weiter gehen wird.

Reiseveranstalter und Reisegruppe

Simon Dückert von Cogneon hatte als Reiseleiter dazu eingeladen, sechs Sehenswürdigkeiten für passionierte Wissensarbeiter gemeinsam zu besuchen. Er hat die Lerninfrastruktur gestaltet und die Impulse an den Montagen gegeben, dabei aber immer den Eindruck erweckt, dass es ein Austausch auf Augenhöhe ist.

Für mich hat die Lernreise auch deswegen sehr gut gepasst, weil Simon einen sehr strukturierten und systematischen Ansatz verfolgt, von dessen Konsequenz ich persönlich noch viel lernen kann. Er hat sein Vorgehen aber nie als das einzig richtige verkauft und mehrmals darauf verwiesen, dass für andere Persönlichkeiten auch andere Ansätze viel besser passen können.[1] Ein wichtiges Learning daher: das „P“ steht für Personal und es geht nicht darum, ein fertiges Konzept zu übernehmen und schon funktioniert es, sondern ein System zu bauen, das für einen selbst passt. Die Reisegruppe bestand aus gut 20 Personen mit unterschiedlichen Hintergründen wie PE/OE, Wissensmanagement, Beratung und IT. Zumindest ein gewisser Teil der Teilnehmenden kannte sich bereits, was dazu beigetragen hat, dass von Beginn an eine sehr angenehme und kollegiale Atmosphäre geherrscht hat. Aber auch als Neuling kam ich mir gleich integriert vor und hatte nicht das Gefühl, am Rande zu stehen. Auch Simon als Reiseleiter hat es gut geschafft, das Gefühl zu vermitteln, dass wir alle als Gemeinschaft von Lernenden unterwegs sind.

Ziel und Route der Reise

„Das Grundgesetz jeder richtigen Reise ist: es muss was los sein – und du musst etwas ›vorhaben‹.
Sonst ist die Reise keine Reise.“ (Kurt Tucholsky)

Jede Woche der Reise startete mit einem Impuls von Simon am Montag, am Mittwoch gab es eine Session mit konkretem Erfahrungsaustausch, in denen Simon oder andere Teilnehmende der Lernreise konkret etwas aus ihrem System vorgezeigt haben. An diesen Mittwochs-Terminen konnte ich leider nur zweimal teilnehmen, empfand diese aber als sehr interessant. Wann bekommt man schon einmal die Chance, so konkrete Einblicke in die Arbeitsweise von jemandem zu bekommen?

Die Montags-Impulse der sechs Wochen hatten immer einen klaren Aufhänger und bauten meiner Meinung nach auch schön aufeinander auf. Von den Grundlagen der Wissensarbeit ging es über den digitalen Arbeitsplatz, die generative KI, Visualisierungen, Aufgaben- und Zielmanagement bis hin zur Haltung des Wissen-Teilens.

Das Thema von Woche 6 zum Mindset des Wissen-Teilens hätte meiner Meinung nach auch gut am Anfang stehen können, um den Ton und die Bedeutung des Themas zu setzen – aber das ist wahrscheinlich persönliche Geschmackssache und andere kommen lieber schneller zu den Hands-on-Themen.

Wohin die Reise gehen sollte, mussten wir individuell für uns festlegen und vorab im Forum sowie auf dem gemeinsamen Conceptboard veröffentlichen. Meine Lernziele waren:

1) Ich habe Verbesserungspotenziale an meinem operativen PKM ausgelotet und umgesetzt,

2) ich habe ein strategisches PKM aufgesetzt und

3) ich habe verlässliche PKM-Routinen etabliert und halte Vereinbarungen mit mir selbst dazu ein.

Die Fortbewegungsmittel

Montags und mittwochs gab es Live-Sessions über MS Teams, zu denen rechtzeitig Einladungen per Mail mit dem Einwahllink kamen. Das hat wunderbar gepasst. Ergänzend wurde direkt nach der Anmeldung ein Kalendereintrag ausgeschickt mit den wichtigsten Links.

Komplettiert wurde die Lerninfrastruktur durch ein Whiteboard auf Conceptboard und ein Forum auf Connect. Das Conceptboard war eine gute Ergänzung. Dort habe ich auch regelmäßig parallel geschaut, mein Profil zu Beginn angelegt und – solange ich brav war – meine Hausaufgaben gemacht. In das Forum bin ich aktiv nicht gegangen – das war unter meiner bewussten Erinnerungsschwelle. Ich bin eigentlich immer nur dorthin gegangen, wenn es in einer Mail von Simon erwähnt und verlinkt wurde, z.B. zur Beantwortung einer Frage als Vorbereitung einer Session oder vor Beginn der Reise zur Vorstellung (was eine wirklich gute Einstimmung war und im Vorfeld schon Lust auf die Reise gemacht hat). Das lag aber eher an mir, als am Forum. Ich denke, es war der eine Kanal zu viel für mich, um ihn noch für eine aktive Nutzung auf dem Radar zu haben.

Meine Souvenirs

Welche Learnings habe ich jetzt von der Reise mitgebracht? Zuerst einmal die Erkenntnis: „Es bleibt noch viel zu tun!“. Als ich zum Erstellen dieses Blogposts mein Material systematisch aufbereiten wollte, habe ich die Mails zur Lernreise nicht in meinem Unterordner „PKM“ gefunden. Ich hatte einen eigenen Ordner „Lernreise PKE“ auf der gleichen Ebene angelegt. Bei der Konsistenz meiner Ablage gibt es also noch Luft nach oben.

Auch ist mir bei der Sichtung des Materials aufgefallen, dass ich noch viele offene To Dos habe. Die Aufzeichnungen der verpassten Sessions, die Folien auf dem Conceptboard, die nicht gemachten Hausaufgaben, verpasste Diskussionen im Forum, von den anderen Teilnehmenden geteilte Dateien – es gibt noch viele Schätze, die ich mir noch erschließen will. Die Reise ist also noch nicht abgeschlossen.

Dennoch habe ich mir auch schon einige konkrete Learnings definiert:

  • Die Bestätigung, dass ich kein kompletter PKM-Noob mehr bin. Über einige der erwähnten Dinge bin ich auch schon gestolpert: GTD, Tiago Forte, Bullet Journal, Zettelkasten. Aber es gibt auch noch viel Neues zu lernen.
  • Ich war in meinen PKM-Bestrebungen bisher nur operativ unterwegs und brauche auch ein strategisches PKM.
  • Die Wissenstreppe von North lässt sich nutzen, um zwischen strategischem und operativen PKM rauf und runter zu kommen. Ich möchte noch mehr über den Zusammenhang von Wissenstreppe und PKM nachdenken.
  • Die Anregung zu überlegen, mein PIM/GTD und meinen Zettelkasten nicht mehr auf zwei Tools zu verteilen, sondern ggf. komplett auf Obsidian zu setzen.
  • Ich muss/will auch GTD noch einmal anfassen. Ich habe gelernt, dass dies ein elementarer Bestandteil der Wissensarbeit ist. Das Thema gehört mit PKM zusammen gedacht.
  • Ich sollte mehr Visualisierungen zu Hilfe nehmen und mir dazu den Obsidian Canvas und ExcaliDraw anschauen.
  • Ich möchte mehr teilen, was ich auf meinen Lernreisen erlebe und mitnehme.
  • Für die bewusste Aufarbeitung der Inhalte von der Lernreise PKE habe ich mir folgendes Vorgehen vorgenommen:
    • Start with a sprint: Mit einem Schreibsprint erstmal downloaden, was ich direkt abrufbar noch in mir habe (DONE)
    • Seek > alle Materialien systematisch durchgehen und zur weiteren Verarbeitung aufbereiten
      • meine Mitschriften (DONE)
      • das Whiteboard
      • die Foren
      • die Chats
      • die Aufzeichnungen, insb. der Mittwoche
    • Sense > ich setze mich mit den Materialien auseinander, denke sie durch und bringe sie in eine für mich schlüssige und nutzbare Form (Workflows, Checklisten, Templates erstellen) + ich mache die noch offenen Aufgaben, zB eine Visualisierung meines Workflows etc.
    • Share > ich teile die Ergebnisse auf meinem Blog und veröffentliche den Link dazu auf Connect und LinkedIN (erster Beitrag DONE)

Mit Blick auf meine eingangs definierten Lernziele muss ich eingestehen: zu 1) habe ich kleine Dinge geschafft, aber 2) und 3) sind noch offen. Die Reise geht also weiter…


[1] Als praktisches Beispiel hat er auf GTD verwiesen zu dem es aber auch spannende Gegenentwürfe gibt (Passig/Lobo: Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin).

3 Gedanken zu „Dieser Blogpost soll beweisen: Ich war auf Reisen. Es ging mir gut, ich lernte viel und bin doch fern noch von dem Ziel“

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